Was ist Stellar (XLM)?

Die Stellar-Blockchain verwendet kein Mining-System wie Bitcoin, um Transaktionen zu verifizieren. Darin ähnelt es vielen der neueren Projekte auf dem Kryptomarkt. Der von der Stellar-Blockchain verwendete Konsensmechanismus ist eine weitere Besonderheit. McCaleb entwickelte ein proprietäres Protokoll, das auf einem so genannten föderierten byzantinischen Abkommenssystem basiert.

Wie genau das funktioniert, ist eine lange und komplizierte Geschichte, aber wir können sagen, dass ein byzantinisches Vereinbarungssystem ein abgestuftes Abstimmungssystem verwendet. Mit anderen Worten, es sind mehrere Konsensrunden erforderlich, um Transaktionen zu verarbeiten. Trotz dieses mehrschichtigen Systems sind Transaktionen mit XLM immer noch recht schnell und zudem praktisch kostenlos. Die Tatsache, dass der Konsensmechanismus mehr oder weniger “föderal” ist, bedeutet, dass Gruppen von Wählern jedes Mal zusammengefasst werden, um den Konsens zu berechnen. Auf diese Weise können sich viele Teilnehmer am Abstimmungsprozess beteiligen, und dennoch kann relativ schnell ein Konsens erzielt werden.

In jedem Fall ist es gut zu wissen, dass sich der Konsensmechanismus der Stellar-Blockchain damit deutlich von Bitcoin, Ethereum und anderen großen Projekten unterscheidet. Infolgedessen ist XLM viel schneller und billiger als die meisten anderen Münzen, wenn es um Transaktionen geht.

Jed McCaleb ist der Schöpfer von Stellar. Das erste, was Sie über ihn wissen sollten, ist, dass er vor der Gründung von Stellar bei Ripple gearbeitet hat. McCaleb ist ein kluger Mann aus Kalifornien, wo es mehr kluge Köpfe in der Computer- und Internettechnologie gibt. Er kann zu den interessantesten Persönlichkeiten in der Kryptowelt gezählt werden, denn noch bevor er bei Ripple anfing, war er als Gründer einer der ersten Krypto-Börsen namens Mt Gox bekannt. Das übrigens – nachdem McCaleb seine Anteile verkauft hatte – im Jahr 2014 wie ein Kartenhaus zusammenbrach.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich McCaleb bereits als der erste Architekt des Ripple-Protokolls einen Namen gemacht. Er entwickelte 2011 das Konzept für ein System für digitale Währungen, bei dem ein sicherer Konsens erzielt werden kann. Für die Ausarbeitung und die geschäftlichen Aspekte zog er die bekannten Namen David Schwartz, Arthur Britto und Chris Larsen an. Doch 2013 war es für ihn an der Zeit, Ripple zu verlassen. Er tat dies übrigens mit einem dicken Sack XRP, den er in den folgenden Jahren millionenfach verkaufte, wann immer es möglich war.

Wenn Sie wissen, was XRP gut macht, dann wissen Sie auch, was XLM gut macht. Es handelt sich um eine Kryptowährung, die Transaktionen reibungslos und kostengünstig abwickeln kann, was besonders praktisch ist, wenn Geld über internationale Grenzen hinweg verschickt werden muss. Bis vor kurzem erzielten Unternehmen wie MoneyGram und Western Union auf diesem Markt goldene Gewinne, da sie die einzige Alternative zum stark veralteten Bankennetz darstellten. Mit XLM haben die Menschen eine weitere Alternative: Solange sie Internet und ein mobiles Gerät haben, können sie grundsätzlich Geld in XLM überweisen. Diese Transaktionen können weltweit stattfinden und kosten immer genau 0,00001 XLM. Bei dem derzeitigen Wechselkurs ist das immer noch… fast nichts.

McCaleb verließ Ripple zwar kurz nach seiner genialen Idee im Jahr 2011, doch als er Stellar gründete, blieb er weitgehend bei demselben Konzept. Nicht nur der Zielmarkt ist derselbe, auch das Konsensprotokoll, das wir vorhin kurz besprochen haben, hat viele Ähnlichkeiten mit dem von Ripple. Es muss nicht immer kompliziert sein.

Stellar hat in den letzten Jahren bereits mit einer Reihe von großen Unternehmen und Organisationen zusammengearbeitet. Unter anderem war er an einem Projekt eines philippinischen Start-ups beteiligt, das den digitalen Zahlungsverkehr fördern wollte. Ein Projekt sticht jedoch besonders hervor, was Stellar anbelangt. Im Januar 2021 wurde bekannt gegeben, dass die ukrainische Regierung einen Vertrag mit dem Unternehmen unterzeichnet hat, um die digitale Infrastruktur des Landes zu verbessern. Sofort schoss der Preis von XLM in die Höhe – eine Zeit lang war eine XLM sogar teurer als eine XRP. Das hat sich jetzt aber wieder umgekehrt.