In Zusammenarbeit mit der nationalen ukrainischen Polizei hat das US Federal Bureau of Investigation (FBI) neun Kryptobörsen geschlossen. Die Börsen sollen aktiv zur Geldwäsche beigetragen haben. Dies wurde am 1. Mai in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Last week, the FBI and international partners disrupted nine virtual currency exchange services which facilitated money laundering and allowed users to avoid law enforcement detection. #CyberIsATeamSport https://t.co/GqtlzI7g2b pic.twitter.com/sCllgynKnZ
— FBI (@FBI) May 2, 2023
Bösartige Krypto-Börsen
Die Krypto-Börsen boten ihren Kunden völlig anonyme Nutzungsmöglichkeiten. Dabei umgingen die Börsen mehrere Regeln, an die sich lizenzierte Börsen normalerweise halten müssen.
Denn die meisten großen Börsen verwenden zum Beispiel KYC-Verfahren (Know Your Customer). Dies bedeutet, dass die Nutzer ihre Identität nachweisen müssen, bevor sie sich an einer Börse anmelden können. Dadurch werden Geldwäsche und andere Missbräuche weitgehend verhindert.
Die beschlagnahmten Börsen nutzten diese KYC-Prozesse nur minimal oder “überhaupt nicht”, heißt es in der Pressemitteilung. Alle neun Börsen boten ihre Dienste auf Russisch und Englisch an. Dem FBI zufolge fungieren solche “nicht lizenzierten” Börsen als “wichtige Knotenpunkte im Ökosystem der Cyberkriminalität”. Viele der fraglichen Börsen wurden auf Plattformen beraten, auf denen kriminelle Angelegenheiten diskutiert wurden.
Europäische Union unternimmt wichtigen Schritt
Obwohl der Kryptosektor immer reifer wird, ist die Cyberkriminalität immer noch ein fauler Apfel in diesem Sektor. Der Hauptgrund dafür ist das Fehlen einer klaren Regulierung in diesem Sektor. Es ist daher nicht ganz unverständlich, dass die Regierungen im Allgemeinen kein großer Fan der Kryptoindustrie sind. Der Krypto-Sektor wird regelmäßig mit dem “Wilden Westen” oder “Walhalla für Kriminelle” verglichen.
Vor kurzem hat die Europäische Union einen wichtigen Schritt in Richtung klarer Richtlinien für den europäischen Kryptosektor gemacht. Am 20. April einigten sich die europäischen Parlamentarier auf das lang erwartete Krypto-Gesetz MiCa. Das Gesetz wird unter anderem klare Regeln für die Lizenzierung von Kryptowährungen festlegen. Das Gesetz sieht auch vor, dass Krypto-Börsen die oben erwähnten KYC-Regeln anwenden müssen.