Die Finanzaufsichtsbehörde der Vereinigten Staaten, die Securities and Exchange Commission (SEC), macht es den US-Unternehmen der Kryptoindustrie seit einiger Zeit schwer. Aufgrund der mangelnden Klarheit in Bezug auf die Krypto-Regulierung und der feindseligen Haltung der SEC erwägen viele Unternehmen, die USA zu verlassen.
Derzeit scheint die Europäische Union in Bezug auf die Web3-Entwicklung hinter den USA zurückzubleiben, da das Europäische Parlament vor kurzem mit der Verabschiedung der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCa) einen großen Schritt in Richtung eines klaren Rechtsrahmens für Krypto gemacht hat.
Krypto-Regulierung in Großbritannien
Letzte Woche konnte man in den Krypto-Nachrichten lesen, dass die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) ihre Absicht bekundet hat, mit Krypto-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Krypto-Vorschriften für das Vereinigte Königreich zu entwickeln. Der Staatssekretär des britischen Finanzministeriums teilte kürzlich mit, dass das Vereinigte Königreich die neuen Regeln innerhalb von 12 Monaten in Kraft setzen will.
Polygon Labs, das Unternehmen hinter Polygon (MATIC), gab am Montag bekannt, dass es “unglaublich ermutigt” sei, dass das Vereinigte Königreich Schritte zur Regulierung der Branche unternimmt.
Im Februar bat das britische Finanzministerium – der Arm der britischen Regierung, der die Finanzregulierung festlegt – um Antworten auf die Konsultation und den Aufruf zur Einreichung von Beweisen für ein zukünftiges Regulierungssystem für Kryptoanlagen. Rebecca Rettig, Chief Policy Officer von Polygon Labs, sagte auf Twitter, dass die Konsultation des Vereinigten Königreichs “ausgezeichnet” sei.
Brian Quintenz, Leiter der Politikabteilung von a16z, der auf Krypto spezialisierten Abteilung des VC-Giganten Andreessen Horrowitz, sagte am Montag ebenfalls auf Twitter, dass sie “den britischen Ansatz für eine verhältnismäßige, agile und flexible Regelung enthusiastisch begrüßen”. Laut az16 ist der US-Ansatz nichts, was das Vereinigte Königreich in Betracht ziehen sollte.
US-Kampf gegen Krypto
Nach dem Zusammenbruch von FTX im November gehen die US-Regulierungsbehörden, insbesondere die SEC, aggressiv gegen große Unternehmen im Kryptosektor vor. Unter anderem ist die SEC gegen große Krypto-Börsen wie Kraken, Bittrex und Coinbase vorgegangen, weil sie angeblich nicht registrierte Wertpapiere verkauft haben.
Nicht jeder ist mit diesem harten Vorgehen der SEC zufrieden: Vor allem republikanische Politiker sind der Meinung, dass die Regulierungsbehörden dafür sorgen, dass aufstrebende Technologien ins Ausland verlagert werden. Wenn das der Fall ist, scheint das Vereinigte Königreich bereit zu sein, Kryptounternehmen willkommen zu heißen.